Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich die Atemschutzwerkstatt der Feuerwehr Taufkirchen/Vils. Diese gewährleistet zusammen mit den Atemschutzwerkstätten in Dorfen und Erding die Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräte im Landkreis Erding.

Die Werkstatt wird von drei ausgebildeten Atemschutzgerätewarten betrieben. Neben der Instandhaltung gehören auch das Reinigen und die Reparatur der Geräte zu ihren Aufgaben. Für diese Tätigkeiten stellt die Gemeinde Taufkirchen/Vils viele Gerätschaften zur Verfügung. So besitzt die Einrichtung zum Befüllen der Pressluftflaschen einen Hochdruckkompressor mit Füllleiste. 

Zur Einhaltung der Einsatzhygiene werden die Masken und Lungenautomaten mit einer speziellen Wasch- und Spülmaschine gereinigt und desinfiziert und danach in einem Trockenschrank getrocknet. Um die von den Herstellern geforderten Prüf- und Wartungsintervalle einzuhalten, wird in der Werkstatt ein halbautomatisches und computergestütztes Prüfsystem betrieben, welches mit geeigneter Hardware die Prüfungen der Gerätschaften ermöglicht.

Natürlich verfügt die Werkstatt auch über zahlreiches gerätespezifisches Spezialwerkzeug, um die Aufgaben fachgerecht zu erfüllen.

Atemschutzgeräte-Träger bei der Feuerwehr

Im modernen Feuerwehrwesen ist der Einsatz von Atemschutzgeräten im Brandfall unverzichtbar. Dies wurde notwendig, da durch moderne Löschtechniken der Schutz von Mensch und Eigentum die Brandbekämpfung in Innenräumen immer wichtiger gemacht hat. Da Brandgase und Rauch für die Gesundheit der Einsatzkräfte sowohl auf kurze als auch lange Sicht gesundheitliche Schäden zur Folge haben, gehört das Atemschutzgerät zur Grundausstattung im Brandeinsatz. Wie bei den meisten Fachbereichen im Feuerwehrdienst sind auch für Atemschutzgeräteträger eine separate Ausbildung, die Gesundheitsprüfung G 26.3, regelmäßige Übungen sowie eine jährliche Belastungsübung zwingend erforderlich.  

Um den aktuellen Sicherheitsstandards gerecht zu werden, sind die elf in den Fahrzeugen verladenen Atemschutzgeräte im Herbst 2020 mit neuer Technik ausgestattet.
Bisher hielt die Taufkirchner Feuerwehr an dem sogenannten Betrieb mit Normaldruck fest. Doch vor allem durch die höhere Sicherheit für die Atemschutzgeräteträger wurden neue Lungenautomaten (Hersteller MSA, M1 Lungenautomat) und Atemschutzmasken (Hersteller MSA, G1 Maske) für die Überdruck Nutzung beschafft.

Was ist ein Atemschutzgerät?

Ein Atemschutzgerät auch Pressluftatmer dient zum Schutz vor gefährlichen Partikeln in der Atemluft wie z. B. Rauch oder andere Gase. Die einzelnen Bestandteile sind im Bild zu finden:

Was ist ein Lungenautomat?

Ein Lungenautomat regelt die Luftzufuhr entsprechend der Atemfrequenz des Atemschutzgeräteträgers. Durch das Einatmen in der Maske öffnet sich das Ventil im Automaten und lässt somit die Atemluft eindringen.

Unterschied Normaldruck und Überdruck?

Beim Normaldruck ist der Luftdruck in der Maske wie in der Umgebung. Der Lungenautomat lässt nur Luft in die Maske, wenn der Geräteträger einatmet, also einen Unterdruck erzeugt.

Im Überdruck Betrieb wird schon beim Anschluss von Lungenautomat und Maske ein Überdruck in der Maske von 4,2 mBar hergestellt. Das heißt der Druck in der Maske ist höher wie in der Umgebung z.B. im verrauchten Zimmer.

Vorteil von Überdruck?

Durch den höheren Druck in der Atemschutzmaske können keine Schadstoffe in die Atemluft des Trägers eindringen. Dies konnte im Normaldruck bei Undichtheit der Maske passieren.
Zudem muss beim Einatmen ein geringerer Widerstand vom Lungenautomat überwunden werden, damit neue Luft eindringt.

Vorteil der neuen Masken?

Ein  Vorteil durch die neuen Masken ist der neue Einheit-Steck-Anschluss, der das lästige Verschrauben von Lungenautomat und Maske ablöst. Zusätzlich ermöglichen sie ein größeres Sichtfeld, verhindern durch Luftstromführung Beschlagen der Scheibe und sind durch die Netzbänderung komfortabler für die Geräteträger.
Die neuen MSA Masken haben eine Vorrichtung für Sprechfunk, die aber aktuell noch nicht mit unseren Funkgeräten kompatibel sind. Der Einsatz für diese Vorrichtung ist bereits in Planung, da sie für den CSA Einsatz benötigt wird.