Feuerwehr feiert Fahnenweihe
Nachdem das alte Banner durch den „nagenden Zahn der Zeit“ unansehnlich geworden war, entschloss man sich aus dem Geist der Zusammengehörigkeit heraus, der Freiwilligen Feuerwehr wieder ein „neues sichtbares Symbol in Form und Gestalt einer Fahne“ zu geben.
Die neue Fahne, die am 25. Mai 1957 geweiht wurde, zeigt in einer wundervollen Stickerei auf der einen Seite das Schloss von Taufkirchen und auf der anderen Seite den Hl. Florian.
Diese Fahne wird auch heute verwendet.
Neubau eines Feuerwehrhauses
Nachdem Kommandant Nikolaus Greimel und sein Stellvertreter Kreisbrandmeister Rudi Götzberger die mangelhafte Unterbringung der Feuerwehr, zum Teil in einer Privatgarage, immer wieder angemahnt hatten, entschloss sich die Gemeinde, auf dem Grundstück der Brauereigenossenschaft an der Veldener Straße ein neues Feuerwehrhaus zu errichten. Nach Fertigstellung des Neubaues erfolgte am 19. Dezember 1957 die Einweihung.
Das Gebäude mit einer Abmessung von 22 x 11 m hatte eine Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen, eine Wohnung sowie drei Schulräume, in denen zunächst die Landwirtschaftliche Berufsschule untergebracht war. Außerdem stand ein 16 m hoher Schlauchturm sowie im Kellergeschoss ein Schlauchwaschraum zur Verfügung.
Die Schulräume wurden später umfunktioniert und als Schulungsraum, Werkstatt und Stüberl genutzt.
Die Baukosten für dieses Gebäude beliefen sich auf rd. 150.000 DM. Von diesem Betrag mussten 110.000 DM von der Gemeinde selbst aufgebracht werden und 40.000 DM wurden durch Zuschüsse von Staat, Bezirk und Landkreis gedeckt.
Dodge der US-Army feuerwehrtauglich umgebaut
Nachdem die Freiwillige Feuerwehr Taufkirchen eigentlich erstmals ein „richtiges“ Feuerwehrhaus hatte, konnte in den darauffolgenden Jahren nun endlich auch die fahrzeugmäßige Ausrüstung verbessert werden. 1959 erhielt die Feuerwehr ein gebrauchtes amerikanisches Fahrzeug, den Dodge, der bereits in Altenerding für den Feuerwehrdienst eingesetzt worden war.
Der Dodge wurde in den Werkstätten der Polstermöbelfabrik Carl Hierl so umgebaut und vervollständigt, dass er vorwiegend als Schlauchtransportfahrzeug verwendet werden konnte.
Zudem wurde das Fahrzeug auch zur Beförderung der Mannschaft genutzt, was allerdings nicht ganz ungefährlich war, da der Dodge über keinen festen Aufbau verfügte.
Da das Fahrzeug mit einem Allradantrieb ausgestattet war, konnte es besonders gut im Gelände eingesetzt werden. Mit dem bereits 1957 angeschafften Tragkraftspitzenanhänger und einer TS 8 war der Dodge für die Brandbekämpfung und zum Aufbau längerer Schlauchstrecken bestens geeignet.
Der Kaufpreis für dieses Fahrzeug belief sich damals auf 1.500 DM.
Neues TFL 16 angeschafft
Unter Berücksichtigung des immer größer werdenden Betriebes der Fa. Himolla und der Erweiterung des Bezirkskrankenhauses sowie im Hinblick auf die Pflicht, einem weiten Hinterland beizustehen, wurde 1962 der Kauf eines Tanklöschfahrzeuges getätigt.
Dieses Tanklöschfahrzeug, Fabrikat Magirus, ausgestattet mit einem 2.400 Liter fassenden Wassertank, einem 145 PS Motor mit Allrad-antrieb und einer Vorbau-Seilwinde, wurde wenige Tage nachdem es fabrikneu eingetroffen war, gemeinsam mit den beiden anderen Fahrzeugen geweiht und der Bevölkerung vorgestellt.
Das neue Tanklöschfahrzeug kostete rd. 60.000 DM und wurde sowohl vom Landkreis Erding als auch durch die Regierung von Oberbayern und durch den Bezirk Oberbayern bezuschusst.
Heute ist das Fahrzeug im Besitz der Cilly-Freunde mit dem Namen „Molly„
Bessere AlaRmierung
Eine wesentliche Verbesserung erfuhr die Alarmierung der Feuerwehr, nachdem 1968 die Feuersirene mit den drei Luftschutzsirenen zusammengeschlossen wurde. Künftig erfolgte nun auch jeden ersten Samstag im Monat, mittags um 12.00 Uhr, ein Probealarm.
Feuerwehr erhält Fahrzeugfunk
1969 wurde die Feuerwehr erstmals mit einem Fahrzeugfunkgerät ausgestattet. Die Ausstattung mit Funk erstreckte sich zunächst nur auf die Stützpunktfeuerwehren im Landkreis Erding.
Neues LF16 TS als Ersatz für die "Cilly"
Am 09. September 1971 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Taufkirchen/Vils ein neues Löschfahrzeug LF 16 TS, Fabrikat Magirus, mit 170 PS. Dies war gleichzeitig das Aus für das LF 15, unser erstes Feuerwehrauto „Cilly„, das aufgrund seines Alters stillgelegt werden musste.
Bei einer Feierstunde vor dem Rathaus übergab Bürgermeister Wegmann den Schlüssel des neuen Fahrzeuges an Kommandant Willi Miesl.
Es kostete knappe 100.000 DM und wurde durch den Landkreis und vom Bezirk bezuschusst.
VW Kombi als Mannschaftstransporter
Am 21. März 1972 wurde aus der Vereinskasse ein gebrauchter VW-Kombi gekauft, um den Transport der Mannschaft, die in den letzten Jahren stark gewachsen war, sicherzustellen. Das Fahrzeug kostete 2.300 DM und wurde in Eigenleistung durch die Feuerwehrmänner Instand gesetzt und feuerwehrtauglich umgerüstet.
Taufkirchner Feuerwehr im Kreuzfeuer der Kritik
Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet die Feuerwehr bei einer Gemeinderatssitzung im Januar 1974, da die Anschaffung und der Umbau eines gebrauchten Unimogs der Deutschen Bundespost mit insgesamt rd. 15.000 DM wesentlich mehr gekostet hat, als man ursprünglich dafür veranschlagt hatte. Von Gemeinderat Dr. Richtmann wurde das eigenmächtige Vorgehen der Feuerwehr öffentlich gerügt, worauf sich die Feuerwehr in einem Leserbrief rechtfertigte und die Rüge zurückwies.
Die Feuerwehr stellte klar, dass die Ersatzbeschaffung für den mittlerweile vom TÜV beanstandeten „Ami-Kriegs-Dodge“, Baujahr 1940, dringend erforderlich war und ein neues Fahrzeug gut 70.000 DM gekostet hätte. Außerdem hat die Feuerwehr aus eigener Tasche zum Mannschaftstransport einen gebrauchten VW-Kombi gekauft, um so die Gemeindefinanzen nicht zu belasten.
„Die Vorstandschaft, nicht die selbstlosen Feuerwehrmänner, habe sehr wohl eine Rüge verdient“, entgegnete daraufhin Gemeinderat Dr. Richtmann, denn keine Vereinigung dürfe nach seinen Worten „selbstherrlich über öffentliche Gelder verfügen“. Seine Misstrauensäußerung, dass die Stellungnahme der Feuerwehr kein besonderes Zeichen von Einsicht sei und für die Zukunft wenig Gutes erhoffen lasse, löste schließlich den Rücktritt der gesamten Vorstandschaft aus. Erst bei einer Sondersitzung des Gemeinderates konnte die Sache wieder einigermaßen ins Lot gebracht werden.
Verkehrsunfälle rücken in den Vordergrund
1974 wurde die Freiw. Feuerwehr mit einer Rettungsschere ausgestattet und in den darauf folgenden Jahren rückten immer mehr Verkehrsunfälle in den Vordergrund der Einsatztätigkeit. Der Aufgabenbereich der Feuerwehr ging fortan deutlich über die Brandbekämpfung hinaus und fand seinen Schwerpunkt in der Technischen Hilfeleistung.
Demzufolge wurde bald die „kleine Rettungsschere“ ihren Anforderungen nicht mehr gerecht und mit Unterstützung des Kuratoriums Lebenshilfe Bayern wurde der Kauf einer „großen Rettungsschere“ getätigt.
Ford Transit als VW Ersatz
Stille AlaRmierung löst Sirene ab
Unter der Führung von Kommandant Alois Sinseder wurde im April 1980 in Taufkirchen/Vils die „Stille Alarmierung“ eingeführt und damit die Sirenenalarmierung abgelöst. Die gesamte Mannschaft erhielt sog. Funkmeldeempfänger, kurzgenannt „Piepser“, die nun ständig mitgeführt werden mussten.
Die Einführung der „Stillen Alarmierung“ wurde insbesondere auch vom Bezirkskrankenhaus befürwortet, da der häufige Sirenenalarm immer wieder die Patienten beunruhigte. Der Bezirk beteiligte sich deshalb mit rd. 25.000 DM an den Kosten, 21.600 DM erhielt die Gemeinde vom Staat, so dass der Anschaffungspreis von 70.000 DM ohne Problem finanziert werden konnte.
Neues TLF 16 eingeweiht
Am 25. Juli 1980 erfolgte die Übergabe und Weihe des neuen Tanklöschfahrzeuges. Gleichzeitig wurde von Bürgermeister Konrad Maier durch einen Probealarm die „Stille Alarmierung“ offiziell in Betrieb genommen.
Das neue TLF 16 kostete rd. 200.000 DM, wobei jedoch die Gemeinde vom Staat und vom Landkreis Zuschüsse erhielt. Der 18 Jahre alte „Rundhauber“ ging für 25.000 DM zur Freiw. Feuerwehr nach Irl, wo das Fahrzeug noch einige Jahre eingesetzt wurde.
Atemschutzprüfstand in Betrieb genommen
Am 07. Januar 1983 hat die Freiw. Feuerwehr Taufkirchen als erste Feuerwehr im Landkreis Erding einen Atemschutzgeräteprüfstand in Betrieb genommen. Mit dieser Einrichtung ist die bestmögliche Pflege und Wartung der Atemschutzgeräte gewährleistet und sichergestellt, dass die Geräte ständig einsatzbereit und voll funktionsfähig sind.
Neuer Schlauchwagen für die Feuerwehr
Im September 1990 wurde der 27 Jahre alte Unimog durch ein neues Schlauchfahrzeug ersetzt. Angeschafft wurde ein SW 1000, Fabrikat Iveco/Magirus, der geländetauglich und u.a. mit 1000 m B-Schläuchen bestückt ist.
Das Fahrzeug mit 160 PS wird vorwiegend zum Verlegen von langen Schlauchstrecken und nach einem entsprechenden Umbau in Eigenregie auch zur Technischen Hilfeleistung genutzt.
Die Anschaffungskosten in Höhe von rd. 210.000 DM mussten von der Gemeinde nicht allein aufgebracht werden; es gab Zuschüsse vom Staat, vom Landkreis und von der Versicherungskammer.
Neues Feuerwehrgerätehaus
Am Freitag, den 03. Mai 1991, konnte das neue Feuerwehrgerätehaus mit Bürgersaal an der Landshuter Straße feierlich eingeweiht und von Bürgermeister Konrad Maier seiner Bestimmung übergeben werden.
Der Neubau war erforderlich geworden, nachdem der Aufgabenbereich und damit einhergehend die Ausrüstung der Feuerwehr immer umfassender wurde und demzufolge das alte Feuerwehrhaus an der Veldener Straße eine ordnungsgemäße Unterbringung nicht mehr gewährleistete.
Die Notwendigkeit der Baumaßnahme und vor allem die Standortfrage hatte im Vorfeld für große Diskussionen gesorgt. Es dauerte einige Jahre, bis sich die Gemeinde zu einer Entscheidung durchrang. Zehn Standorte wurden untersucht und schließlich gelang es, einen Teil des alten Betriebsgeländes der Fa. Himolla zu kaufen.
Diesen zentralen Standort des Neubaus bezeichnete Landrat Xaver Bauer als nordwestlichen Eckpfeiler des im Rahmen der Ortskernsanierung neu entstehenden Mittelpunktes von Taufkirchen.
Kommandant Müller dankte der Gemeinde und machte deutlich, dass das neue Feuerwehrhaus zu den schönsten, bestausgestattetsten und zukunftsorientiertesten im Landkreis Erding zu zählen ist.
Die Baukosten für das neue Feuerwehrgerätehaus einschließlich Bürgersaal beliefen sich auf rd. 5.500.000 DM. Vom Freistaat Bayern erhielt die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von insgesamt 1.650.000 DM.
LKW feuerwehrtauglich umgerüstet
In rund 200 Arbeitsstunden hat die Feuerwehr Anfang 1995 einen gebrauchten Lkw „Planenwagen“ feuerwehrtauglich umgerüstet.
Das Fahrzeug, ein Mercedes 608 D Baujahr 1986, kostete mit Umbaumaterial lediglich 23.000 DM und dient insbesondere dem Transport von Gerätschaften und Material sowie zur Verkehrsabsicherung.
Mit seiner Doppelkabine bietet der Einsatzwagen zudem Platz für sieben Personen, so dass er auch zum Mannschaftstransport verwendet werden kann.
LF 16 TS für den Katastrophenschutz
Im November 1996 wurde der Freiw. Feuerwehr Taufkirchen vom Bund ein gebrauchtes LF 16-TS, Baujahr 1989, Fabrikat Iveco/Lentner, für den Katastrophenschutz zugeteilt. Die Übergabe erfolgte unentgeltlich, jedoch stand damit die Feuerwehr in Sachen Katastrophenschutz noch mehr in der Pflicht.
Mit dem 160 PS starken Fahrzeug wurde der Fuhrpark der Feuerwehr ganz wesentlich aufgewertet, da man das 25 Jahre alte LF 16 durch ein beinahe neuwertiges Fahrzeug ersetzen konnte. Das alte LF 16 wurde an die Fa. Himolla verkauft und steht künftig damit der Werkfeuerwehr zur Verfügung.
Erstmals Drehleiter für Feuerwehr
Unter dem Beisein von Landrat Xaver Bauer und Bürgermeister Franz Hofstetter wurde am 8. Mai 1998 die neue 24 m lange Drehleiter, Fabrikat Iveco/Magirus, der Taufkirchner Stützpunktfeuerwehr eingeweiht und damit offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Stattliche 650.000 DM kostete das Einsatzfahrzeug, wobei vom Staat ein Zuschuss in Höhe von 260.000 DM und vom Landkreis ein Zuschuss von 97.000 DM gewährt wurde. Kommandant Bernhard Högl dankte der Gemeinde und Kreisbrandrat Alois Sinseder machte deutlich, dass die Freiw. Feuerwehr Taufkirchen damit eine der am besten ausgestattetsten Feuerwehren im Landkreis Erding ist.
Gründungsfest mit Fahnenweihe
Ein großes Ereignis, das 125-jährige Gründungsfest, wurde von der Feuerwehr vom 2. Juli bis zum 6. Juli 1998 gefeiert. Das Festprogramm sah zunächst eine politische Veranstaltung mit Bundesfinanzminister Theo Waigel vor, es folgte am Freitag dann der Festakt im Bürgersaal und am Samstag ein Stimmungsabend in der Festhalle.
Am Sonntag feierte man im Beisein von fast 100 Vereinen einen Festgottesdienst, in dessen Rahmen die restaurierte Fahne aus dem Jahr 1899 geweiht wurde. Nachmittags wurde dann ein großer Festzug durch Taufkirchen geführt, der allerdings durch das regnerische Wetter beeinträchtigt wurde.
Zum Jubiläum hatte die Feuerwehr eine Festschrift in Buchform erstellt, die mit ihrer umfassenden Chronik allgemein großen Anklang fand und mit einer Anerkennung im Bayer. Heimatpreis 1998 ausgezeichnet wurde.